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Etikette

Verhaltensregeln

Einleitung

Wie überall, wenn Menschen aufeinander treffen, so gibt es auch in einem Dojang gewisse Regeln, die den Umgang miteinander vereinfachen. Häufig sind diese Regeln geraden Aussenstehenden oder Neueinsteigern (noch) nicht bekannt oder wirken sogar manchmal eher befremdlich. Die Rede ist hier von der "Dojang Etikette". Diese Etikett kann man grob gesprochen auch als  eine Art "Anleitungen" verstehen, die den Tagesablauf in einem Dojang vereinfachen soll. Bei einer eins-zu-ein Beziehung von Lehrer zu Schüler ist eine derart formelle Darstellung sicher nicht so sehr von Bedeutung, wie sie es bei größeren Schülergruppen ist. Der Inhalt ist für den Unterrichtsablauf jedoch nicht weniger wichtig, auch wenn ein Teil der Etikette sich ausschließlich auf das Verhalten in der Gruppe bezieht.

Verhaltensregeln für alle Taekwon-Do Aktiven

Um die Zeit des Unterrichts möglichst effizient gestalten zu können, ist es nötig, dass sich alle Schüler - vom Weißgurt bis zum Schwarzgurt - an einige Regeln halten, die den Ablauf des Unterrichts vereinfachen. Zusätzlich sind einige Regeln aufgeführt, die das Miteinander im Dojang bzw. in der Taekwon-Do Schule erleichtern sollen. Einige Formulierungen klingen etwas förmlich, was ihren Sinn jedoch nicht schmälern soll.

(c) Björn Schunk

 

  • Beachte und befolge alle folgenden Anweisungen und Regeln
  • Zeige Respekt und folge den Anweisungen des Lehrers und aller Schwarzgurte. Rede den Lehrer mit "Kyosha-Nim" an [ab 5. Dan mit "Sahbum-Nim"]
  • Alle Schüler und Lehrer sollen ihre Aufmerksamkeit sammeln (das heißt sich konzentrieren) und sich beim Betreten oder Verlassen der Trainingsfläche (Dojang) verbeugen.
  • Pünktlichkeit bei allen Kursen wird erwartet. Wenn ein Schüler aus irgendeinem Grund zu spät kommt, soll er umgezogen am Rand der Trainingsfläche warten, bis er die Erlaubnis bekommt, den Kurs zu beginnen.
  • Bis auf erlaubte Ausnahmen reden Schüler den Lehrer oder Schwarzgurte im Stehen an.
  • Wird ein Schüler aufgerufen, sich an einer bestimmten Stelle aufzustellen, so wird sich dieser Schüler mit „Kyosha-Nim“ bzw. „Sahbum-Nim“ melden und wird sich so schnell wie möglich zu der genannten Stelle begeben.
  • Der Dobok (Anzug) wird sauber gehalten und bei allen Kursen getragen. Erlaubt sind nur weiße Anzüge. Auf der linken Seite des Anzuges wird das Vereinsabzeichen getragen, am linken Oberarm befindet sich die koreanische Flagge (rote Hälfte nach oben!).
  • Halte Finger- und Zehennägel immer geschnitten und gepflegt.
  • Uhren, Schmuck, Ringe (auch Eheringe) und andere Dinge, die verletzten könnten oder an denen man hängen bleiben könnte, sowie Schuhe, sind auf der Trainingsfläche nicht erlaubt.
  • Essen oder Kaugummi-Kauen ist im Kurs und auf der Trainingsfläche nicht erlaubt. In und um den Dojang [Trainingsraum] soll NIE geraucht werden. (...auch nicht von Gästen!)
  • Unterhaltungen und Quatschmachen wird während des Unterrichts nicht geduldet.
  • Alle älteren Schüler (hier ist nicht das Alter, sonder die Graduierung gemeint) helfen den jüngeren Schülern beim Lernen, wie es sich nach Taekwon-Do Tradition gehört.
    Nichts desto trotz braucht man die Erlaubnis vom Lehrer, wenn man selbst unterrichten (etwas zeigen / beibringen) will.
  • Alle Schüler respektieren einander und bemühen sich, den Dojang so wie ihr Zuhause zu behandeln.
  • Fragen sind vor oder nach dem Unterricht zu stellen; wer während der Stunde mit dem Lehrer diskutiert, ist unhöflich und zeigt keinen Respekt.
  • Taekwon-Do und jede andere Form von Selbstverteidigung wird nur als Mittel verwendet, seine Familie, sich selbst und die Schwachen zu verteidigen.
  • Auseinandersetzungen über Rasse, Religion und Politik sind nicht erwünscht. Im Taekwon-Do sind wir alle eine große Familie.
  • Freikampf darf NICHT ohne Erlaubnis des Lehrers geübt werden.
  • Der höchste Rang des Kurses hält den Unterricht, während der Lehrer abwesend ist. Die anderen Schüler werden auf seine Kommandos hören.
  • Wer während des Unterrichts den Dojang verlassen will, muß den Trainer um Erlaubnis fragen (Bescheid sagen).
  • Nicht an die Dojangwände anlehnen (egal ob im Sitzen oder im Stehen).
  • Aufgestellt wird sich nach Graduierung, der höchste Rang (nach dem Trainer) steht vorne-rechts. Bei gleicher Graduierung steht der rechts, welcher die Graduierung länger hat. Wenn es gleich lang ist, steht der ältere rechts. [Es sei denn, der Lehrer sagt etwas anderes!]



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Wir beschäftigen uns hier mit Taekwon-Do in all seinen Ausprägungen. In den zahlreichen Artikel vermitteln wir ein ganz grundlegendes Bild von der Kampfkunst. Für Einsteiger, Eltern, Familienangehörige und und Freunde von Aktiven, die einfach einmal wissen wollen, was „dieses Taekwon-Do“ eigentlich ist - oder besser - sein kann! Wir wollen auch die Aktiven, Trainer und Lehrer zum Nachdenken anregen, inwieweit Sie im ihrem Denken und Handeln der Kampfkunst gerecht werden und ob ihre Gedankenansätze auch wirklich immer zu Ende durchdacht sind. Gleichzeitig werden Schülern Informationen zur Hand geben, die sie in dieser Form bisher möglicherweise noch in keinem Buch so gefunden haben.

Sowohl die Technik, Übungsformen, Bruchtests als auch die Lehrgänge und Turniere sind nur ein Teil des Taekwon-Do. Einen Großteil dieser koreanischen Kampfkunst macht aber etwas ganz anderes aus: Das Miteinander in der Schule! Deshalb sind hier eben viele Dinge beschrieben, die das Tägliche betreffen. Wir wollen dem Außenstehenden das Lebensgefühl, was für viele Aktive eben genau das Reizvolle am Taekwon-Do ausmacht,  einmal etwas näher zu bringen und gleichzeitig den Aktiven vielleicht einmal eine andere Sichtweise auf das (Zusammen-) Leben im Dojang zu vermitteln.

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